Regenwasserbewirtschaftung:

Die Nutzung von Regenwasser als Brauch- oder Nutzwasser, um Trinkwasser zu sparen, erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Das Regenwasser wird dazu von Sammelflächen abgeleitet und in unter- oder oberirdischen Regenspeichern, z.B. in Zisternen gesammelt. Über Pumpen wird das Regenwasser von dort zu den einzelnen Zapfstellen transportiert. Ein 4-Personen-Haushalt kann z.B. bis zu 70.000 Liter Trinkwasser pro Jahr durch die Regenwassernutzung sparen. In Deutschland kann Regenwasser für die Toilettenspülung, Waschmaschine und Gartenbewässerung genutzt werden. Auch in Industrie und Gewerbe gibt es zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten.

Allerdings sollte vor Anschaffung einer Regenwasserzisterne die Wirtschaftlichkeit überprüft werden, da eine Zisterne zwar im Bezug von Frischwasser zwar vordergründig Kosten sparen kann, die Investitionskosten aber betriebswirtschaftlich dagegengerechnet werden müssen. Eine Wirtschaftlichkeit ist fast immer nicht gegeben. Dies gilt umsomehr, wenn ordnungsgemäß Gebüren für das Abwasser gezahlt und die Kosten für eine doppelte Installationsebene für das Grauwasser berücksichtigt werden.

Besitzer von Regenwassernutzungsanlagen brauchen die Abwassergebühr nur dann nicht zu bezahlen, wenn sie nachweisen können, dass das Wasser nur für den Garten verwendet wird. Auch eine weite Verbreitung von Regenwasserzisternen kann den Hochwasserabfluss in den Gewässern nur wenig verringern, da das vorhandene Gesamtvolumen viel zu klein ist.

Die Nutzung von Regenwasser in regenreichen Gebieten, wie den DACH-Ländern bringt keine Vorteile für Trockengebiete, da sich die Wasserbilanz in diesen Ländern deswegen nicht ändert. Die Nutzung von Regenwasser ist daher auch nur in den seltensten Fällen per se als Umweltschutzmaßnahme einzuordnen, da sich keine Vorteile für die Umwelt ergeben.